Betriebspraktika in Jahrgang 11

Perret    12. Oktober 2023
Praktikantin Mia und Brandamtmann Lindwedel bei den Übungsfahrzeugen

Alle unsere Schülerinnen und Schüler aus Jahrgang 11 machen in den zwei Wochen vor den Herbstferien ein Betriebspraktikum. Ausgenommen davon sind nur diejenigen, die von einer Gesamtschule zu uns gekommen sind und daher schon Betriebspraktika absolviert haben. Sie erhalten in dieser Zeit Unterricht in Englisch, Deutsch, Mathematik und Chemie.

Alle Praktikantinnen und Praktikanten werden in der Zeit auch von einer Lehrkraft besucht, die nachschaut, ob alles für beide Seiten gut läuft. Wer ein interessantes Praktikum im Betrieb seiner Wahl absolvieren möchte, sollte sich unbedingt frühzeitig und mit einem aussagekräftigen Bewerbungsschreiben bewerben.

Mia verbringt gerade zwei spannende Wochen bei der Berufsfeuerwehr Hannover – genauer gesagt, auf der Feuer- und Rettungswache 2 in Stöcken. Dort ist auch die Berufsfachschule für Notfallsanitäter*innen und die Ausbildung der Feuerwehrleute angesiedelt, so dass die Schülerpraktikant*innen auch in deren Ausbildung hineinschnuppern können. Mias Programm in diesen zwei Wochen beinhaltet mehrere Einsatzübungen. Während sie bei einer Brandübung im “Übungsbunker” nur zuschauen konnte, war sie am Ausrollen der Schläuche über eine zwei Kilometer lange Wegstrecke vom Mittellandkanal aus durch den Wald tatkräftig beteiligt. Auch an den Schwimm- und Tauchübungen im Stadionbad nahm sie mit den Auszubildenden zusammen teil. Die Feuer- und Rettungswachen 3 und 5 lernte sie ebenso kennen wie die verschiedenen Geräte und Fahrzeuge, die die Feuerwehr nutzt.

Mias Kleidung bei Übungseinsätzen während des Praktikums

Da sie für die Übungen auch einen richtigen Feuerwehranzug anzuziehen hatte, bekam sie durchaus einen realistischen Eindruck von den körperlichen Herausforderungen, die der Beruf mit sich bringt. Ihr Betreuer, Brandamtmann Lindwedel, ist sehr angetan davon, wie gut Mia diese Herausforderungen meistert, und freut sich auf weitere Bewerbungen von Schüler*innen des Gymnasiums Isernhagen. Diese müssen über die Personalstelle der Feuerwehr laufen und möglichst aussagekräftig sein. Idealerweise enthält die Bewerbung auch Beurteilungen, aus denen man sich ein Bild von der Persönlichkeit machen kann. Das erhöht die Chancen auf einen Platz, denn diese sind begrenzt. “Ich finde den Beruf sehr spannend und abwechslungsreich”, ist Mias Fazit. “Das einzige, was nach Aussage der langjährigen Feuerwehrleute belastend ist, ist der Schichtdienst – während der Bereitschaften in der Nacht ist jederzeit mit Einsätzen zu rechnen und daher hat man keinen stabilen Schlafrhythmus.” Wie schnell die Feuerwehrleute alles stehen und liegen lassen, wenn das Einsatzsignal kommt, konnte Mia während ihrer Zeit auch selbst sehen. Mit einer Großübung zum “Massenanfall an Verletzten” endet die Praktikumszeit für die Schülerin der 11a.

Simon aus der 11c verbringt seine Praktikumszeit bei Volkswagen Nutzfahrzeuge, zusammen mit den Auszubildenden für den Beruf des Elektronikers für Automatisierungstechnik. Löten, eine einfache und eine Wechselschaltung zusammenbauen sind typische Aufgaben für das erste Ausbildungsjahr, die Simon, betreut durch die beiden Ausbildungsleiter*innen Frau Ottenberg und Herrn Teitge, gut bewältigte – sogar so gut, dass er sich auch die Aufgaben des zweiten Ausbildungsjahres setzten durfte und, zusammen mit einem Auszubildenden aus diesem Jahrgang, eine größere Programmieraufgabe anging. Die beiden haben eine komplette Waschstraße mit Transportband, Sensoren und LED-Signalleuchten für eine VW-Modellauto entwickelt. Herr Teitge zeigte sich so angetan von Simons Leistungen, dass er sehr bedauerte, dass Simon nicht sofort für eine Ausbildung “auf dem Markt” sei. Der Ausbildungsbetreuer betonte, dass sie sich über weitere Praktikumsbewerbungen von Schüler*innen unserer Schule freuen würden. Auch bei VWN läuft die Bewerbung über eine zentrale Stelle und natürlich digital.

Text und Fotos: I. Perret

Simon, Praktikant bei VW Nutzfahrzeuge, zeigt seine sensorgesteuerte Waschstraße
Aufbau und Programmierung sind komplex und eigentlich erst im zweiten Ausbildungsjahr dran