Beim zweiten “Tatort Oper”-Abend stand Giacomo Puccinis Tosca auf dem Programm. In drei Akten wurden Liebe, Neid, Missgunst, Verrat und Missbrauch musikalisch und szenisch eindrücklich dargestellt.
Neben der Titelfigur Tosca wird in der hannoverschen Inszenierung der Fokus stark auf den Gegenspieler Scarpia gelenkt. Das Publikum bekommt einen tiefen Eindruck in Scarpias Vergangenheit und erfährt, dass er als Kind selbst Oper von Missbrauch wurde. Die Grundaussage, dass der Missbrauch dieser Geschichte zur Keimzelle des Grauens wird, geht unter die Haut und wirkt nach. Eine insgesamt hochspannend inszenierte Oper, die durch ein aufwändiges Bühnenbild auf zwei Ebenen, einen beeindruckenden Orchesterklang und großartige Stimmen überzeugte, jedoch dem Publikum emotional einiges abverlangte.
Text: J. Schaer
Foto: C. Kaminski