Berufsorientierung (4.0) am Gymnasium Isernhagen

Stüker    5. November 2020

Zu den größten Herausforderungen zählt für viele Schüler*innen die Frage, welcher berufliche Weg nach dem erfolgreichen Abschluss der Schullaufbahn eingeschlagen werden sollte. Fester Bestandteil des umfangreichen Berufsorientierungsangebots des Gymnasiums Isernhagen ist dabei das Betriebspraktikum im 11. Jahrgang. Doch in diesem besonderen Jahr 2020 herrschte eine große Unsicherheit, ob das Praktikum überhaupt stattfinden kann.

Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle daher den Betrieben und Einrichtungen der Stadt und der Region Hannover, die in dieser besonderen Zeit Praktikumsplätze angeboten haben und unseren Schüler*innen so wertvolle Einblicke in die Arbeitswelt gewährten. Während der Besuche in den Betrieben war zu spüren, dass sich mit großem Engagement um die Praktikant*innen gekümmert und besonderer Wert darauf gelegt wurde, ihnen verantwortungsvolle Aufgaben zu übertragen.  

Dennoch ließ es sich nicht vermeiden, dass einige Praktika aufgrund der Corona-Situation nicht wie geplant stattfinden konnten. Umso erfreulicher war es, dass ein innovativer Partner für ein alternatives Angebot gewonnen werden konnte, der mit dem „Traumjob Campus“ ein zeitgemäßes Berufsorientierungsprogramm entwickelt hat. Die abwechslungsreichen Programmbausteine haben den Teilnehmenden nicht nur konstruktive Unterstützung und Orientierung auf ihrer Suche nach dem richtigen Beruf geboten, sondern ermöglichten aufgrund ihres digitalen Formats auch die die problemlose Einhaltung der geltenden Hygiene- und Abstandsvorschriften.

Einen Eindruck von den vielfältigen Erfahrungen der Schüler*innen vermitteln ihre folgenden Berichte:

Praktikum beim Jugendumweltnetzwerk, Hannover

Mein Praktikum im Herbst 2020 durfte ich bei JANUN Niedersachsen, einem Jugendumweltnetzwerk in Hannover, verbringen. Dort konnte ich zwei Wochen lang die Jugendbildungsreferent*innen bei ihrer vielseitigen und abwechslungsreichen Arbeit begleiten. JANUN beschäftigt sich nämlich neben der Bildungsarbeit zu Umweltaspekten auch mit gesellschaftlichen Werten wie Diversität, Gleichberechtigung, Integration und politischem Aktivismus, in die ich bei verschiedenen Projekten und Aktionen einen Einblick gewinnen durfte. Wie selbstverständlich wurde ich von Anfang an ins Team aufgenommen und auch bei Entscheidungen immer mit einbezogen. Es war toll, dass meine Meinung nicht nur wichtig war, sondern dass ich sogar eigenständig mein persönliches Projekt planen und umsetzen durfte. Die Mitarbeiter*innen waren wirklich freundlich und sehr hilfsbereit, weshalb ich mich jederzeit ausgesprochen wohl gefühlt habe. Das Praktikum war eine bereichernde Erfahrung für mich, weil ich nicht nur in beruflicher Hinsicht, sondern auch ganz allgemein überraschend viel gelernt habe. Auch wenn Corona-bedingt einiges verändert war, bin ich sehr dankbar, dass meine Berufsorientierung stattfinden konnte und kann einen Einblick bei JANUN nur von ganzem Herzen allen Interessierten empfehlen.

(Ella, Jg. 11)

Praktikum bei der Conti Machinery, Hannover

Ich habe mein Praktikum bei der Conti Machinery in Hannover/Stöcken in der Abteilung HMI (Human Machine Interface) & IT (Information Technology) Solutions gemacht. Der Oberbereich Conti Machinery stellt vor allem Reifenbaumaschinen für die 22 Werke weltweit her. Der Aufgabenbereich des Teams, in dem ich eingesetzt war, umfasst das Konstruieren einer Oberfläche für die Computer, mit denen man die Reifenmaschinen kontrolliert. Hierbei muss man nicht nur darauf achten, dass alle Anforderungen für die Funktionsweise erfüllt sind, sondern auch, dass diese möglichst intuitiv bedienbar sind. Um das zu gewährleisten haben wir täglich Meetings abgehalten, bei denen die Teilnehmer ihre Arbeit vom Vortag präsentieren und zusammen besprechen. Ein weiteres Meeting fand zwei Mal die Woche statt, bei welchem wir uns bei aktuellen Projekten auf den gleichen Stand gebracht haben. Die restliche Zeit des Tages wurden die uns zugeteilten Aufgaben bearbeitet. Meistens passierte dies alleine, bei komplizierteren Themen wurde sich gegenseitig unterstützt. In dem mir zugeteilten Team habe ich mich von Anfang an wohlgefühlt. Ich wurde in Projekte mit einbezogen und habe viel gelernt. Generell war das Praktikum sehr lehrreich und ich habe nun eine bessere Vorstellung von dem Bereich der Softwareentwicklung.

(Frederik, Jg. 11)

Erfahrungsbericht zum „Traumjob Campus“

In der ersten Woche des Ersatzprogramms haben wir online mit dem „Traumjob Campus“ gearbeitet, um unserem “Traumjob“ ein bisschen näher zu kommen. Auch wenn ich anfangs etwas skeptisch war, weil es ja viele solcher Programme gibt, die meistens dann aber, nach einem sehr einfach gehaltenen Persönlichkeitstest, nur eine grobe Tendenz zu einem Berufsfeld ergeben, fand ich den Traumjob Campus sehr interessant. Ich wusste zwar auch schon vorher, welchen Beruf ich wahrscheinlich später ausüben will, trotzdem habe ich am Ende nochmal eine Liste mit Berufen bekommen, die in meinem Fall auch ziemlich genau zu dem gepasst haben, was ich mir später vorstellen könnte und mir somit nochmal weitere Ideen gegeben haben zu Berufen, auf die ich sonst bestimmt nicht selber gekommen wäre. Im Traumjob Campus ging es aber nicht nur um das Finden des “einen perfekten Berufs“, sondern es wurde auch durch verschiedene Übungen erreicht, dass man sich klarer darüber wird, welche Anforderungen man selbst an seinen späteren Beruf hat. Insgesamt finde ich, dass das Projekt „Traumjob Campus“ ein super Weg für Schülerinnen und Schüler ist, die nach Klarheit im Prozess der Berufsfindung suchen und ich glaube, dass jeder, der sich auf das Projekt einlässt, seinem zukünftigen Beruf ein großes Stück näher kommt.

(Sophie, Jg. 11)

Einleitender Text und Illustration: S. Knipp