Das Seminarfach Chemie von Herrn Pini fuhr unter der Leitung von Herrn Weigt und begleitet von Frau Perret im Oktober 2022 für eine Woche in ein Selbstversorgerhaus in der niederländischen Provinz Noord-Holland, genauer gesagt mitten im UNESCO-Weltkulturerbe in der historischen Polderlandschaft Beemster.
Ländlich, ländlicher, Middenbeemster. Gewohnt haben wir in dem Ort Middenbeemster, was etwa eine halbe Stunde Autofahrt nördlich von Amsterdam liegt und einen typisch holländischen Charme besitzt. Auf den großen Weiden laufen Kühe und Schafe herum, es weht eine frische Brise und in historischen Windmühlen wird Mehl gemahlen.
Genau neben solch einer Windmühle haben wir gewohnt und konnten diese direkt am ersten Tag besichtigen. Auf drei Etagen laufen Betriebs-, Mahl-und Verkaufprozess ab. Noch ganz begeistert von der Arbeitsweise der Mühle aus dem 17. Jahrhundert ging es jedoch bald weiter auf den Bauernhof unserer Vermieterin.
Dort hatten wir die Möglichkeit, unseren eigenen Käse aus der Milch des Bauernhofs herzustellen. Beim Herstellungsprozesses des Käses wird es chemisch: Während Milchsäurebakterien den Geschmack des Käses beeinflussen, sorgen bestimmte Enzyme (sog. Lab) dafür, dass der Käse fest wird. Er wird danach geschnitten und von dem übrigen Wasser (der Molke) getrennt, und in Form gepresst. Nach etwa acht Wochen ist er verzehrbereit. Unsere persönlichen Käse werden uns von der Bauernfamilie, bei denen wir den Käseworkshop besucht haben, einige Wochen nach der Studienfahrt zugeschickt.
Im Anschluss an die Käserei durften wir auch noch die Kühe im Stall besuchen. Sie grasen tagsüber auf den Polderwiesen und kommen nur abends in den Stall, wo sie sich vom Melkroboter melken lassen können und zusätzliches Gras zugefüttert bekommen. Die Atmosphäre im Stall war gemütlich und entspannt, so dass wir dort viel Zeit verbracht haben.
Im Kontrast zum Landleben in Middenbeemster standen unsere fünf Tagesausflüge in vier verschiedene niederländische Städte – wir waren zweimal in Amsterdam, das mit der Fähre bequem zu erreichen war, einmal in Haarlem, einmal in Den Haag und an einem Tag stand ein Ausflug nach Rotterdam auf dem Programm. Hier konnten wir in Gruppen eigenständig die Stadt erkunden, auch mit Wassertaxen. Viele besuchten die Markthalle, den Hafen und auch den Markt von Rotterdam. Besonders die Architektur der verschiedenen Gebäude, darunter auch die Markthalle, war beeindruckend durch ihren einzigartigen Stil. Natürlich gab es für uns auch die Möglichkeit in dem ein oder anderen Geschäft zu shoppen. Vielen Schülern gefiel Rotterdam deutlich besser als Amsterdam, da es hier nicht so voll war und die Atmosphäre sehr viel angenehmer war.
Text: Marian, Christopher, I. Perret
Fotos: I. Perret