Tatort Oper: Eugen Onegin

Stüker    26. März 2024

Am Dienstag, den 12.03. waren wir im Rahmen von „Tatort Oper“ mal wieder in der Staatsoper Hannover. Auf dem Programm stand die russische Oper Eugen Onegin von Peter Tschaikowski. Die Handlung basiert auf der Romanvorlage des russischen Schriftstellers Alexander Puschkin. In der abgelegenen russischen Provinz leben die Larins, ein Frauenhaushalt, bestehend aus Mutter Larina, der fröhlichen Tochter Olga und der sehr schweigsamen, nachdenklichen Tatjana. Als Olgas Verlobter Lenski eines Tages seinen Nachbarn Eugen Onegin mitbringt, verliebt sich Tatjana, die die Liebe sonst nur aus ihren Büchern kennt, in Eugen. Tatjana kann damit nicht gut umgehen und gesteht ihm in einer schlaflosen Nacht per Brief verzweifelt ihre Liebe. Eugen erklärt sich am nächsten Tag: Er eigne sich nicht für Beziehungen, Tatjana solle außerdem lernen, ihre Gefühle zu beherrschen. An Tatjanas Namenstag erscheint auch Eugen auf der Feier, der fühlt sich aber unwohl, deplatziert und macht dafür seinen Freund Lenski verantwortlich. Um ihn zu ärgern, tanzt Eugen mit Olga, woraufhin die Situation aufgrund von Lenskis Eifersucht eskaliert. Lenski fordert ein Duell und stirbt bei jenem am nächsten Morgen…

Jahre später kehrt Eugen nach langer Reise nach Sankt Petersburg zurück und hat sich im Salon eines Fürsten unter die Gäste gemischt. Der nichtsahnende Fürst stellt ihn seiner eleganten Frau vor, es ist Tatjana. In Eugen brechen versteckte Gefühle auf, die er Tatjana in einem Gespräch gesteht. Sie erwidert seine Liebe, doch weist ihn in seine Schranken, es ist zu spät. Die traditionelle Inszenierung mit sehr aufwändigem Bühnenbild hat uns sehr zugesagt. Tschaikowskis Musik mochten wir sehr. Die Sänger, vor allem die Tatjana und der Lenski gefielen uns sehr gut. Die Stimmen bestachen durch eine leichte Höhe und einer ausdrucksstarken Gestaltung. Das Orchester war klassisch romantisch besetzt. Die musikalische Umsetzung konnten wir ebenso loben. Die warmen Streicher „drückten“ sich schön „Tschaikowski-typisch“ in neue Passagen hinein, das Blech und die Holzbläser spielten nicht zu dominant, markierten aber erkennbar Höhepunkte. Persönlich gefiel mir das Dirigat nicht ganz so gut, es war ein bisschen zu überdimensioniert, vor allem bei den vielen leisen Stellen der Oper. Die Auftritte des Chores waren eindrucksvoll und szenisch gut eingebunden und vor allem sehr gut gesungen. Insgesamt ein sehr gelungener, schöner Opernabend, der Lust auf mehr macht!

Foto: J. Schaer

Text: Felix M. (9A)