Samstagmorgen 7.00 Uhr: Fast alle Schüler des Französischkurses des 10. Jahrgangs hatten sich am Bahnhof eingefunden. Es herrscht allgemeine Aufregung, aber vor allem waren wir noch müde. Nachdem es auch der letzte Schüler zum Bahnhof geschafft hatte, forderten Frau Bieniek und Frau Suckow uns auf in den Zug zu steigen. Und los ging es! Kaum saßen wir im Zug, mussten wir in Kassel umsteigen. Danach ging es weiter nach Mannheim, wo wir unseren Anschlusszug um zwei Minuten verpassten. Also kamen zwei Stunden Aufenthalt in Mannheim dazu, sodass wir erst um 18 Uhr endlich in Paris ankamen.
Nach einem sehr interessanten Abendessen in der Jugendherberge ging es an die Seine für eine Bootstour. Hier konnten wir bei untergehender Sonne schon einmal die wichtigsten Sehenswürdigkeiten vom Wasser aus bestaunen.
Am Sonntag ging das Programm so richtig los: Erst machten wir einen Spaziergang durch das Marais-Viertel und zur Place des Vosges und deckten uns in einem französischen Supermarkt mit Süßigkeiten und Wasser ein. Dann ging es weiter auf die Ile St. Louis, zu Berthillon, dem besten und teuersten Eisladen der Stadt, zu der Ile de la Cité und Notre Dame, die aufgrund des Brandes doch recht mitgenommen aussieht. Anschließend besuchten wir die Sainte-Chapelle, in der wir, nach den „silence“ – Rufen der Aufpasserin, wohl etwas zu laut waren.
Doch damit war der Tag noch lange nicht vorbei! Weiter ging es zur Place de la Concorde, den Champs-Elysées, dem Arc de Triomphe und schließlich nach Montmartre mit der Kirche Sacré-Cœur. Am Abend konnten wir den Abend in der Jugendherberge etwas entspannen.
Montag ging es mit viel Kunst und Kultur im Louvre weiter. Um den Kulturschock zu verarbeiten, gingen wir an die frische Luft, in den Jardin des Tuileries. Nachmittags konnten wir nach einem kleinen Besuch beim Centre Pompidou endlich shoppen gehen, wenn auch die ein oder andere Schlange vor den Geschäften uns einen Strich durch die Rechnung machte. Am Abend waren wir dann um 23 Uhr auf dem Eiffelturm, von wo wir die Stadt der Liebe im Dunkeln bewundern konnten. Kaum waren alle wieder unten, machten wir uns auf zur Metrostation Nummer 1: leider wegen Baustelle geschlossen! Also gingen wir den ganzen Weg wieder zurück zur Metrostation Nr. 2: noch offen! Doch die große Freude darüber hielt nur so lange an, bis ein Mann uns wieder nach oben scheuchte und sagte, dass die nächste Bahn erst wieder am Morgen fahren würde. Wir gingen wieder hoch und stellten fest, dass der Bus nur noch in sehr großen Zeitabständen fährt und wir anderthalb Stunden zur Unterkunft laufen müssten. Frau Bieniek fackelte nicht lang und fragte einen Taxifahrer, was der Spaß für die ganze Gruppe kosten würde. Der Preis war fair und so stieg immer ein Junge mit drei Mädchen in ein Taxi. Der Fahrstil der Pariser Taxifahrer war zwar etwas beunruhigend, aber am Ende kamen wir alle am Hotel de Ville an und liefen zur Jugendherberge, die laut einigen um 1 Uhr nachts zumachen sollte. Gott sei Dank war das nicht der Fall und wir fielen alle todmüde in unsere Betten. Das war wohl das Aufregendste an der ganzen Parisfahrt! Dienstag mussten wir die schöne Stadt leider schon wieder verlassen. Nach einem kleinen Spaziergang durch das Quartier Latin ging es mit neuen Eindrücken und vielen Insidern wieder nach Hause.
Text: Fiona W.
Foto: A. Bieniek