Ende März startete die Garten- und Bienen-AG mit zwei Bienenvölkern in ihre Imkertätigkeit. Zwei Monate später stehen schon fünf “Beuten” – so nennen Imker*innen die Bienenhäuser – im Innenhof der Schule. Dahinter steckt die “Schwarmstimmung” – wenn es den Völkern gut geht und sie sich kräftig vermehrt haben, teilen sie sich und bilden jeweils ein neues Volk. Das erste Mal erlebte die AG das Anfang Mai: “Die Bienen sind heute aber munter”, bemerkte Kira während der siebten Stunde am Donnerstag, den 5. Mai. Sie hat als Mitglied der “Garten und Bienen-AG” einen Blick für das Verhalten der Schulbienen entwickelten deswegen fiel es ihr auf, als mehrere tausend Bienen gleichzeitig abhoben. Entsprechend hoch war die Lautstärke des Schwarms durch die vielen Flügelschläge. Im ersten Stock oberhalb des Innenhofes in dem die Bienenstöcke stehen, hatten die Schüler*innen des bilingualen Kurses aus Jahrgang acht den Logenplatz um ein echtes Naturspektakel zu beobachten: einen Bienenschwarm. Die Hälfte eines Bienenvolkes machte sich mitsamt der alten Königin auf, um ein neues Volk zu bilden.
Herr Döring verfolgte den Schwarm, der sich auf einem Baum hinter der Schule niederließ. Dort sammelte Frau Gelhausen, die Imker-Patin, die die Bienen-AG unterstützt, den Schwarm in einem Sack ein und schüttete die Bienen vor eine neu aufgestellte Beute. In diese liefen die Bienen dann direkt hinein. Sie bekamen zunächst Gelegenheit, im neuen Zuhause zur Ruhe zu kommen und abends wurden sie dann von Herrn Döring und Frau Perret zu ihrem Standort im Innenhof gebracht.
Die zurückgebliebene Hälfte des teilweise ausgeschwärmten Volkes zieht sich nun eine neue Königin heran, was die Bienen durch die Auswahl des Futters bewerkstelligen. Die Königin ist deutlich größer als die Arbeiterinnen und sie legt im Laufe ihres Lebens Zehntausende von Eiern.
Keine zwei Wochen später machte sich auch im zweiten Wirtschaftsvolk Schwarmstimmung bemerkbar – die Bienen fingen an, ihr Futter transportklar zu machen und begannen damit, Ersatzköniginnen heranzuziehen. Um einem erneuten Schwarm vorzubeugen, entschied sich die AG Mitte Mai dazu, das Volk vorbeugend zu teilen – der Ableger bekam die “Weiselzelle” mit, in der die neue Königin heranwächst, dazu noch eine weitere Brut- und zwei Futterwaben sowie eine Reihe vorbereiteter Rahmen mit Wachsplatten, auf denen die Arbeiterinnen weiterbauen können.
Und auch Ende Mai hat die GaBi-AG noch mal ein weiteres Volk angelegt, um einen neuen Schwarm zu verhindern – so dass jetzt fünf Beuten im Innenhof stehen und angeflogen werden.
Einige Honigräume waren auch schon ganz schön schwer, so dass die AG sich am Mittwoch vor Himmelfahrt nachmittags getroffen hat und zum ersten Mal Honig schleuderte. Alle sind gespannt auf den ersten Schulhonig, der allerdings erst zwei bis drei Wochen nach dem Schleudern fertig sein wird – solange heißt es für die Jungimker*innen: regelmäßig umrühren.
Fotos und Text: I. Perret