Projekttag in Jahrgang 9: Was ist gerecht?

Stüker    13. Juli 2022

Die Schülerinnen und Schüler des neunten Jahrgangs beschäftigten sich am 7.7.22 im Rahmen verschiedener Workshops mit dem Thema Gerechtigkeit. Gibt es gerechten Konsum? Ist Bildung gerecht? Wer gehört in unserer Gesellschaft dazu und wer wird ausgeschlossen? Wie verhalte ich mich richtig, wenn andere in Gefahr sind oder diskriminiert werden? Die Lehrerinnen und Lehrer der Fachgruppen Religion und Werte und Normen gestalteten diesen Projekttag für den neunten Jahrgang. Beginnend mit einer Begrüßung in der Agora, anschließender Gruppenarbeit und einer abschließenden Präsentation in der Agora.

Ausgehend von Produkten wie Schokolade und Kleidung wurde die Frage nach gerechten Arbeitsbedingungen gestellt. Wer produziert für uns, damit wir billig konsumieren können? Dabei stießen die Schülerinnen und Schüler durch eigene Recherche und Filmbeiträge auf katastrophale Arbeitsbedingungen, Umweltzerstörung und verbrecherische Methoden großer Konzerne. Auch die Rolle von Influencer/innen als Treiber für Fast Fashion wurde beleuchtet. Die Suche nach Lösungen führte zu verschiedenen Siegeln, die sich jedoch nur als bedingt hilfreich herausstellten. Ein Fazit des Tages ist, dass jede und jeder sich selbst informieren muss. Konsum sollte nicht schnell und unreflektiert geschehen. Unsere Verantwortung ist es, einen Beitrag zu leisten, indem wir uns informieren und bewusster einkaufen.

Eine Gruppe präsentierte ihre Gedanken zur Bildungsgerechtigkeit und wünschte sich häufigere Notenbesprechungen. Auch war die ungleiche Chancenverteilung besonders erschreckend. Der Bildungshintergrund der eigenen Familie bestimmt maßgeblich, welche Wege man einschlagen kann. Wer Zuhause keinen ruhigen Arbeitsplatz und keine Unterstützung hat, der hat schlechtere Chancen.

Im Rahmen eines Zivilcourage-Trainings wurden Strategien zum Umgang mit Konflikten erarbeitet und erprobt. Eine Situation wurde dem Jahrgang abschließend als Rollenspiel präsentiert und Regeln zum eigenen Verhalten vorgestellt.

Beeindruckt zeigten sich Schülerinnen und Schüler von den Schilderungen eines Wohnungslosen, der das Magazin Asphalt verkauft, seine Tätigkeit vorstellte und Auskunft über das Leben auf der Straße gab. Die Bedingungen unter den Menschen vor unseren Augen und doch ungesehen leben, waren für die Gruppe eindrücklich.

Ausgehend von verschiedenen Themen fanden die Schülerinnen und Schüler zum einen Antworten aber auch noch mehr Fragen. Der eigene Konsum und das Verhalten gegenüber Mitmenschen müssen reflektiert werden, auch wenn es schwerfällt und Anstrengung erfordert. Denn jede und jeder von uns, kann einen Beitrag zu einer gerechten Welt leisten!

Text und Fotos: E. Dirscherl